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Monatsrückblick Oktober 2022

Der Oktober 2022 hat in Deutschland den bisherigen Wärmerekord aus dem Jahre 2001 eingestellt. Das trifft allerdings auf unsere Region im Raum Dresden nicht zu. Mit einer Mitteltemperatur von 12,9 °C lag der Monat um immerhin 0,3 Grad unter dem Rekord-Oktober im Jahr 2001 (13,2 °C) und erreichte nur den zweiten Platz (Zeitraum 1961-2022).

Die Sonne schien insgesamt 163 Stunden. Das entspricht einem deutlichen Plus von 41 Stunden. Im Ranking seit 1961 landete der diesjährige Oktober auf dem 9. Platz.

Deutschlandweit wurden in Sachen Niederschlag immerhin rund 80 Prozent des Klimamittels erreicht. Coswig verfehlte diesen Wert mit nur 33 % mehr als deutlich. Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags lag im Oktober in Coswig bei 13,2 mm. Die bisherige negative Niederschlags-Jahresbilanz 2022 erhöhte sich damit wieder auf ein Minus von 110 mm. Die ausgeprägte Dürresituation in den tieferen Bodenschichten bis in 1.8 m Tiefe hat sich weiterhin nicht verändert. Auch sitzt die extreme Dürre des letzten Frühjahrs und des zurückliegenden Sommers noch tief in den Böden (Abb.1). Nur im Oberboden bis etwa 25 cm Tiefe hielt sich im trockenen Oktober teilweise noch die Feuchte von den Regenfällen im
September.

Witterung in Sachsen im Oktober 2022:

Ein nahezu ortsfester Trog über dem östlichen Nordatlantik bestimmte an seiner Ostseite an vielen Tagen in Verbindung mit dem Zustrom warmer subtropischer Luft aus Südwesten das weitgehend warme und bei uns auch trockene Wettergeschehen im Oktober (Abb.2).

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Abb.1: Der Dürremonitor vom 30.10.2022 zeigt, welche Regionen in Sachsen in welchem
Maße von der Dürre betroffen sind. Die weißen Flächen deuten an, wo sich Gebiete
befinden, in denen keine Dürre zu beobachten ist. Der Raum Coswig-Radebeul-Moritzburg
gehört zu den durch extreme bzw. außergewöhnliche Dürre gezeichneten Gebieten
(Bildquelle: Dürremonitor UFZ/Sachsen).

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Abb.2: Mit einer südwestlichen Luftströmung am Ostrand des Höhentiefs über dem östlichen
Nordatlantik (hier: 29.10.2022) konnte sich an vielen Tagen im Oktober der Zustrom
außergewöhnlich warmer Subtropikluft immer wieder regenerieren. Ursache sind die in den letzten Jahren immer häufiger beobachteten Veränderungen der Eigenschaften des Jetstreams. Besonders spektakulär waren die zusätzlich mit regionalen Föhneffekten des Erzgebirges am 28. Oktober erreichten sommerlichen Temperatur-Maxima. Beispielsweise wurden in Garsebach bei Meißen 26,2°C gemessen (Bildquelle: Berliner Wetterkarte).

Autor: Wilfried Küchler

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