top of page

Monatsrückblick Juni 2023

Der Juni war zu warm (Rang 9 seit 1961), in Coswig zu nass, in Dresden-Klotzsche etwas zu
trocken und es gab reichlich Sonnenschein (Rang 8 seit 1961).
Gegenüber dem Klimareferenzzeitraum 1961-1990 war der Monat mit einer
Mitteltemperatur von 18,6 °C um 2,3 Grad zu warm. Im Monat Juni ist es langfristig seit 1961
um durchschnittlich 2,2 Grad wärmer geworden.
Die Sonne schien insgesamt 268 Stunden. Das entspricht einem Plus 69 Stunden. In den
Junimonaten seit 1961 hat die Sonnenscheindauer in Dresden durchschnittlich deutlich um
immerhin 43 Stunden zugenommen.

Trockenere und nasse Regionen lagen im Juni infolge konvektiver Niederschläge teils sehr
nahe beieinander. Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im Juni in
Coswig 83,3 mm (in Dresden-Klotzsche nur 70,6 mm; andererseits in Coswig-Kötitz sogar
93,2 mm). Damit erwies sich der vergangene Juni in weiten Gebieten unserer Region als
recht feucht. Die bisherige Niederschlags-Jahresbilanz 2023 liegt damit in Coswig im Juni bei
einem geringen Plus von 5 mm. Die Trockenheit in tieferen Bodenschichten hält weiter an. In
Dresden-Klotzsche haben die Niederschläge im Juni langfristig um etwa 14 mm
abgenommen. Hinzu kommt die erhebliche Erwärmung und die Zunahme der
Sonnenstunden, die die Verdunstung deutlich ansteigen lassen und damit neben dem
allgemeinen Niederschlagsrückgang für die Vegetation eine immer stärkere Belastung
darstellen und darstellen werden.

Witterungsverlauf:
Die seit dem Mai über mehrere Wochen eingefahrene Wetterlage hielt im Juni zunächst
weiter an. Hierbei prägte ein äußerst stabiles Höhenhoch unser Wetter.
In der Nacht vom 22. zum 23. Juni zog schließlich in Verbindung mit dem Tiefdrucksystem
LAMBERT ein mit Gewittern durchsetztes Regengebiet durch und brachte verbreitet
immerhin 20 bis 30 mm Regen (Abb.1).
Ende Juni kämpft Kanada weiterhin gegen die schwersten Waldbrände seit
Aufzeichnungsbeginn an. Zeitnah gab es ca. 500 Brände, etwa die Hälfte davon sind dabei
außer Kontrolle. Mehr als acht Millionen Hektar sind bisher abgebrannt. Inzwischen reicht
deren Asche- und Rauchwolke bis nach Europa. Die größten Konzentrationen traten dabei im
Mittelmeerraum auf. Die Rauchwolke erreichte in abgeschwächter Form auch Deutschland.
Hier ist die Partikelkonzentration jedoch so gering, dass sie keine gesundheitlichen Folgen
hat.

Picture1.png

Abb.1: Bodenwetterkarte vom 23.06.2023. Zu erkennen ist das Bodentief Lambert über
Mitteleuropa. (Quelle: Berliner Wetterkarte)

Autor: Wilfried Küchler

bottom of page