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Monatsrückblick Juni 2021

Der Monat Juni war gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 wesentlich zu warm. Mit
einem Monatsmittelwert von 20,2 °C war es immerhin der zweitwärmste Juni in Dresden-
Klotzsche seit 1961 (+ 3,8 Grad Abweichung). Nur der Hitze-Juni 2019 erwies sich mit 22,1 °C
als erheblich wärmer.

Es wurden 256 Sonnenstunden registriert, ein markantes Plus von + 57 Stunden gegenüber
dem offiziellen Referenzzeitraum 1961-1990. Den Rekord hält nach wie vor uneingeschränkt
der Juni 2019 mit 358 Stunden.

Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im Juni in Coswig 67,0 mm.
Damit entsprach die Monatssumme 110 % des Normalwertes für diesen Monat. Wir
registrierten also hinsichtlich der insgesamt gefallenen Niederschlagsmenge einen leicht
überdurchschnittlichen ersten Sommermonat, der aber hinsichtlich der
Niederschlagssummen in unserer Region im Vergleich zu den meisten anderen Gebieten
Sachsens recht bescheiden ausfiel (Garsebach 63 mm; Coswig 67 mm; Radebeul 72 mm).
Beispielsweise lag Dresden-Klotzsche mit 128 mm weit über den aufgeführten
Regensummen. Ein einzelner Gewittercluster am letzten Tag des Monats sorgte mit
ergiebigem Regen dafür, dass der Juni in Coswig und Umgebung insgesamt nicht erheblich
zu trocken ausgefallen ist.

Witterungscharakteristik: Der Blick auf die Nordhalbkugel zeigte im Juni teils gut
ausgeprägte, fast stehende Rossby-Wellen des Jetstreams. Mitteleuropa befand sich dabei
im 500hPa-Niveau wiederholt auf der Vorderseite eines weit nach Süden reichenden
Höhentiefs über Frankreich, wobei sehr warme und zu Gewittern neigende Luftmassen
herangeführt wurden. Im Bereich einer nahezu ortsfesten Tiefdruckrinne quer über
Deutschland kam es in Westsachsen vor allem am 5. Juni zu Unwettern, wobei
Niederschlagsmengen bis über 100 mm verzeichnet wurden. Die Tiefdruckrinne war
weitgehend ortsfest und erreichte Ostsachsen nicht. Bis zur 3. Dekade des Monats blieb es
dort unter Hochdruckeinfluss weitestgehend trocken, womit auch der Oberboden vielerorts
wieder austrocknete. In der letzten Monatsdekade geriet Mitteleuropa erneut auf die
Vorderseite eines Höhentiefs. Das Vorankommen des Höhentiefs (Troges) nach Osten wurde
von einem kräftigen Hoch über Russland unterbunden. Störungen wurden dabei wiederholt
nordostwärts gesteuert und verursachten eine markante Schwergewitterlage im Südosten
Deutschlands und Tschechien. Der verheerende Tornado über Tschechien am 24. Juni trat in
Verbindung mit einem riesigen Gewittercluster auf. Ein weiterer Gewittercluster erreichte
schließlich auch unsere Region am letzten Tag des Monats und führte zu den erwünschten,
teils sehr ergiebigen, Niederschlägen.

Resümee: Die außergewöhnliche Dürre des Gesamtbodens (aufgrund der immer noch stark
ausgetrockneten tieferen Bodenschichten) bleibt vorerst weiter ohne Einschränkung bestehen.

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Author: Wilfried Küchler

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