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Monatsrückblick Januar 2023

​Der Hochwintermonat Januar lag mit einer Mitteltemperatur von 3,9 °C um 4,6 Grad über dem Klimareferenzwert 1961-1990 und präsentierte sich damit eher als ein
durchschnittlicher Märzmonat. Damit steht der Januar auf Platz fünf der wärmsten
Januarmonate seit 1961. Rekordhalter ist nach wie vor der Januar 2007 mit 5.0 °C.
Darüber hinaus wurde am 2. Januar 2023 in Garsebach bei Meißen mit einer Höchsttemperatur von 17,8°C ein neuer Rekord der täglichen Temperaturmaxima für alle Januarmonate seit 1961 erreicht. An dieser Station gab es 11 Frosttage (Minimum der Lufttemperatur unter 0 °C) und keinen einzigen Eistag (Tagesmaximum der Lufttemperatur unter 0 °C). Abb.1 veranschaulicht den Verlauf der beiden Temperaturgrößen.

Die Sonne schien in Dresden-Klotzsche insgesamt nur 35 Stunden. Das entspricht einem Minus von 18 Stunden. Im Ranking aller Januarmonate seit 1961 waren nur 9 Monate noch sonnenscheinärmer. An 13 Tagen konnte gar kein Sonnenschein registriert werden. In der 2. Monatshälfte gab es dabei an 10 trüben Tagen in Folge (vom 20.1. bis zum 29.01.) keinen einzigen Sonnenstrahl.

Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im Januar in Coswig 31,5 mm. Damit entsprach die Monatssumme nur 82 % des Normalwertes für Januar. Wir registrierten somit nach dem sehr trockenen Dezember 2022 erneut einen zu trockenen Wintermonat. Die Niederschlags-Jahresbilanz 2023 startet nun mit einem Minus von 7 mm.

Witterungsverlauf:
Eine sehr ungewöhnliche Luftdruckverteilung trat in der letzten Januardekade auf. Ein vom Ostatlantik bis nach Russland reichender Hochdruckkeil führte zu einer außerordentlich großräumig ausgeprägten Hochnebellage (bei uns 10 trübe Tage in Folge) über weiten Teilen Europas. In Abb.2 erkennt man dieses langgestreckte graue Hochnebelgebiet sehr gut. Nur die höchsten Lagen der Mittelgebirge ragten aus dem Nebelmeer heraus. Auffällig war, dass teilweise keine Schwankungen der Lufttemperatur zwischen Tag und Nacht zu verzeichnen waren. Vom 22.1. bis 25.1. wird das in Abbildung 1 an der Nähe der beiden Kurven besonders deutlich widergespiegelt.

Im Januar2023 konnten im Westen und Norden Deutschlands teils ergiebige Niederschläge registriert werden. In unserer Region führten Lee-Effekte (Föhn) zu einer Abschwächung der heranziehenden Regengebiete und letztlich sogar zu einem Niederschlagsdefizit im Januar.

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Abb.1: Temperaturverlauf im Januar 2023 an der DWD-Station Garsebach bei Meissen. Das
dargestellte Maximum am 2. Januar 2023 (17,8 °C) stellt einen neuen Rekord für die
Januartemperaturen seit 1961 dar.

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Abb.2: Satellitenaufnahme der Wolkenverteilung über Europa vom 25. Januar 2023. Das
ungewöhnlich weit ausgestreckte Hochnebelmeer vom Ostatlantik bis nach Russland hebt sich im Bild im Grauton deutlich ab. Quelle: FU Berlin.

Autor: Wilfried Küchler

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