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Im Laufe des Monats Mai erreichten uns vorrangig „Klagen“ über teils erhebliche
Frostschäden nach den Eisheiligen an Bäumen und Sträuchern in den Gärten.


Frostschäden
Was sollte man nun tun nach den diesjährigen Frostschäden? Zurückschneiden? Nein, man
sollte in der Regel nichts dergleichen tun, sondern geduldig abwarten, ob sich später ein
frischer Neuaustrieb zeigt. Nur im Ausnahmefall, wenn ganze Triebe bereits abgestorben
sind, kann ein Rückschnitt vorgesehen werden. Man muss wissen, dass unsere Gehölze auf
solche kleinen „Witterungskatastrophen“ sehr effektiv vorbereitet und reagieren können. Sie
haben nämlich sogenannte schlafende Knospen oder Augen, die nicht sichtbar sind, sondern
sich unter der Rinde oder in den Blatt- und Triebachseln befinden. Sind die Verhältnisse
unproblematisch, bleiben sie weiterhin in Wartestellung, unter Umständen also über viele
Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg. Sie sind immer vorbereitet auf die gegebenenfalls
notwendige Wiederherstellung verlorengegangener Pflanzenteile infolge solcher und
ähnlicher Schadfälle. Erst wenn sich diese kleinen Neuaustriebe andeuten oder zeigen, kann
entschieden werden, inwieweit ein Rückschnitt vorgenommen werden kann. Übrigens sollte
man auch die abgestorbenen Blätter nicht aus ästhetischen Gründen entfernen, da sie dem
zu erwartenden Neuaustrieb optimalen Schutz vor zu starker Sonnenstrahlung bieten.
Wir konnten auch ein für uns neues Phänomen beobachten. An einigen unserer
Rhododendren zeigten sich überraschenderweise Anfang April hängende Blätter. Als
Ursache kamen Trockenheit und Wassermangel nicht in Frage, denn wir hatten diese
Pflanzen mit ausreichend Wasser versorgt. Jetzt im Mai sehen wir frische und gesunde
aufrechte Neuaustriebe, die älteren Blätter sehen allerdings noch genauso „schwächlich“ aus
wie Anfang April. Als Ursache wurde das starke Frostereignis im März (am 23. März 2020 am
Morgen bis -10°C) ausgemacht, als die Vegetation nach dem extrem warmen Winter generell
schon auf Frühling programmiert war. Im Laufe der Winterzeit leiden übrigens die Blätter der
Rhododendren im Allgemeinen im Winter nicht unter den oft noch viel strengeren Frösten.

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