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Monatsrückblick Dezember 2020

Der Monat Dezember war gegenüber dem Klimareferenzzeitraum 1961-1990 um 2,7 Grad zu
warm. Das Jahr 2020 war in unserer Region das drittwärmste nach 2019 und 2018. Drei
Jahre in Folge(!!), die markant zu warm und auch zu trocken waren. Welche Konsequenzen
diese mit der globalen Erwärmung in Verbindung stehenden Extreme für die Natur hatten,
zeigt uns exemplarisch der katastrophale Zustand unserer Wälder.
Beim Sonnenschein wurde ein Plus von 44 Stunden berechnet. Damit erhöhte sich die
Jahresbilanz bis zum Jahresende weiter auf ein erhebliches Plus von 435 Stunden.
Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im Dezember in Coswig 19,6
mm. Damit entsprach die Monatssumme nur 40 % des Normalwertes für Dezember. Wir
registrierten somit nach dem bereits erheblich zu trockenen Monat November
(zweittrockenster November seit 1961) erneut einen sehr trockenen Monat. Die
abschließende Jahresbilanz liegt nun trotz der episodischen Starkniederschläge im August
und Oktober bei einem Niederschlagsdefizit von – 77mm.
Die Monatssummen des Niederschlags im Dezember zeigen ein räumliches Muster, das
grundlegenden Tendenzen für Klimaprojektionen des Winterniederschlags in
Mitteldeutschland im 21. Jahrhundert weitgehend entspricht. So zeigen sich erhebliche
Unterschiede zwischen Westdeutschland mit teilweise sehr nassen Gebieten (100-180 mm)
einerseits und Trockenregionen nördlich der Mittelgebirge im Osten (10-20 mm)
andererseits. Innerhalb Mitteldeutschlands gehört die Region Meissen-Coswig-Radebeul
wieder einmal, wie schon so oft, zu den trockensten Gebieten.
Aufgrund der sehr geringen Regenfälle im November und anhaltender Trockenheit bis zum
20. Dezember wurde der Oberboden* sowie der Gesamtboden* nicht (weiter)
durchfeuchtet sondern trocknete durch starken Wind gebietsweise sogar weiter aus. Erst ab
dem 21. kam es zu Niederschlägen. Im Laufe dieser zwei Monate hat sich die Dürre im
Gesamtboden im nördlichen Sachsen und bei uns hinsichtlich der räumlichen Ausdehnung
und der Intensität wieder verstärkt. Wir müssen nun in unserer Region wieder generell von
außergewöhnlicher Dürre des Gesamtbodens (aufgrund der immer noch stark
ausgetrockneten tieferen Bodenschichten) ausgehen.
Witterungsverlauf: Wie schon so oft in diesem Jahr, erwies sich die Strömungskonfiguration
im Dezember über Mitteleuropa insgesamt als ungewöhnlich stabil, so dass sich die sehr
trockene und meist milde Witterung wiederholen und länger andauern konnte. Der Monat
zeichnete sich häufig durch markante, aber sehr breite „Trog-Wetterlagen“ über Europa aus.
Unser Gebiet lag hierbei oft im zentralen Bereich dieser Tröge, der gerade im Winter in der
Regel mit geringer Niederschlagstätigkeit verbunden ist. Die höchsten Temperaturen des
Monats traten ironischerweise mit dem Winteranfang auf und erreichten in Coswig knapp 17
°C. Der häufig auftretende stürmische Südostwind „Böhmische Wind“ führte besonders im
elbnahen Gebiet allerdings durch den Windchill-Effekt zu unangenehmen
Begleiterscheinungen.

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