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Monatsrückblick Dezember 2022

Der Monat Dezember war gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 an der Wetterstation Dresden-Klotzsche um 1,1 Grad zu warm. Mit einem Monatsmittelwert von 2,0 °C gehörte er damit zu den eher durchschnittlichen Dezembermonaten. Im Ranking seit 1961 nimmt er den 27. Platz ein, wobei es in diesem Monat seit 1961 um durchschnittlich 2,9 Grad wärmer geworden ist. Der Dezember endete mit einem Paukenschlag in der Silvesternacht: Noch gegen Mitternacht wurden Temperaturen um 17°C gemessen, dies war zugleich auch ein neuer Wärmerekord für den folgenden Januar (Abb.1 und Abb.2).

Es wurden 39 Sonnenstunden registriert (ein kleines Minus von 5 Stunden). In den
Dezembermonaten seit 1961 hat die Sonnenscheindauer in Dresden durchschnittlich jedoch um immerhin 19 Stunden zugenommen.Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im Dezember an unserer Messstelle in Coswig 35,6 mm (ein Minus von 14,7 mm). Damit entsprach die Monatssumme lediglich 71 % des Normalwertes für diesen Monat. Wir registrierten somit hinsichtlich der insgesamt gefallenen Niederschlagsmenge einen zu trockenen Dezember.

An der Wetterstation Dresden-Klotzsche hat in den Dezembermonaten die
Niederschlagssumme im Zeitraum 1961-2022 mit 19,8 mm erheblich abgenommen. Ein kurz- und langfristig ausgesprochen negatives Signal für die Grundwasserbilanzen und die Vegetation (z.B. die Wälder).

Witterungscharakteristik:

Trog-Wetterlagen und gegen Ende des Monats auch Westwetterlagen dominierten im Monat Dezember. Um die Mitte des Monats wurde eine Frostperiode mit teils zweistelligen negativen Temperaturen registriert. Exakt zum Monatsende sorgte eine stark ausgeprägte milde Südwestströmung in Deutschland örtlich zu Temperaturen um 20 °C. In Dresden- Klotzsche wurden am 31.12. immerhin 17,7 °C erreicht (Abb.1). Verbreitet gab es neue Temperaturrekorde.

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Abb.1: Temperaturverlauf im Dezember 2022 an der DWD-Station Dresden-Klotzsche.
Deutlich zu erkennen ist auch das rekordverdächtige Maximum am 31.12.2022

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Abb.2: Höhenwetterkarte für 500 hPa vom 1. Januar 2023: Die Karte zeigt eine stark ausgeprägte Südwestströmung über Mitteleuropa, mit der Ende Dezember, insbesondere aber zum Jahreswechsel, extrem milde Luftmassen teils tropischen Ursprungs nach Sachsen geführt wurden (Bildquelle: Berliner Wetterkarte / FU Berlin).

Autor: Wilfried Küchler

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