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Monatsrückblick April 2022

Der Frühlingsmonat April präsentierte sich in unserer Region mit einer Mitteltemperatur von
7,8 °C als um 0,2 Grad zu kalt gegenüber dem Klimareferenzzeitraum 1961-1990.
Die Sonne schien insgesamt 173 Stunden. Das entspricht einem Plus von 27 Stunden. Am 13.
April grüßte uns erneut, wie schon im März, die Sahara mit ihrem Staub und trübte die
Atmosphäre.

Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im April in Coswig 29,1 mm.
Damit entsprach die Monatssumme 61 % des Referenzwertes für diesen Monat. Wir
registrierten somit erneut einen recht trockenen Frühjahrsmonat. Die bisherige
Niederschlags-Jahresbilanz 2022 kommt damit nun auf ein Minus von 8 mm.
Der Großraum Halle-Leipzig sowie unser Gebiet Meißen-Coswig-Radebeul erwiesen sich im
April als die trockensten Regionen in Deutschland. Besonders der Süden und Westen bekam
wesentlich mehr Regen ab als der Osten Deutschlands. Hierbei spielten Föhneffekte von
Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge eine nicht unbedeutende Rolle.

Witterungsverlauf:

Im Laufe des Monats April zeigten sich mitunter ungewöhnliche Luftdruckmuster im 500hPa-
Niveau, so z.B. Vierer-Muster mit dem blockierenden Hoch über Fennoskandien und drei
ausgeprägten Tiefdruckzentren westlich, südwestlich und südlich davon (Abb.1). Darüber
hinaus prägten Wetterlagen mit hohem Luftdruck über Nordeuropa und tiefem Luftdruck
über Südeuropa („High-over-Low“) unser Wettergeschehen.
Blick nach Indien:
In Indien und Pakistan herrscht seit Anfang März eine ungewöhnlich frühe Hitzewelle (stärkste seit über 100 Jahren). Schon im April traten Lufttemperaturen bis nahe 50 °C auf. Weltweit nehmen aufgrund des Klimawandels übrigens bislang nicht gekannte extreme Hitzewellen zu. Nun drohen auch in Indien enorme Ernteausfälle, die im Kontext mit den Folgen des Krieges bezüglich ukrainischer Getreidelieferungen das globale Ernährungsproblem noch weiter verschärfen.

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Abb.1: Höhenwetterkarte für 500 hPa vom 21. April 2022: Vierer-Muster mit einem blockierenden
Hoch über Fennoskandien und drei ausgeprägten Tiefdruckzentren westlich, südwestlich und südlich
davon (Bildquelle: Berliner Wetterkarte / FU Berlin).

Autor: Wilfried Küchler

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