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In Zeiten von Corona haben wir unsere Gartenberatung vorerst immer noch über das
Infotelefon, samstags zwischen 9 und 12 Uhr, durchgeführt. Aus Radebeul erreichte uns im
Mai eine Anfrage, ob der Interkulturelle Garten beim Verkauf auch Topinambur im Angebot
hat. Antwort: Bislang leider nicht. Bei breitem Interesse könnte ein Anbau unsererseits
unproblematisch in die Wege geleitet werden.
Topinambur
Der Topinambur ist eine aus Mittel- und Nordamerika stammende Sonnenblume (Helianthus
tuberosus). Der Name leitet sich vom Namen des indigenen Volkes der Tubinamba ab.
Umgangssprachlich wird er oft auch einfach als „Erdbirne“ bezeichnet. Die Knollen werden
etwa so groß wie Kartoffeln. Im Flachland ist Topinambur inzwischen nicht selten verwildert
auf nährstoffreichen Sand- und Lehmböden anzutreffen. Früher galten die Knollen in Europa
als ein wichtiges Nahrungs- und Futtermittel. Diese wurden aber schließlich weitgehend von
der ergiebigeren Kartoffel verdrängt. In Deutschland findet man heute nur noch kleine
Anbaugebiete. In jüngster Zeit wurden die Knollen meist nur noch in Bioläden und auf
Wochenmärkten angeboten. Topinambur wird in der Regel vegetativ über Knollen vermehrt.
Geerntet wird von Ende Oktober bis Anfang April vor dem Neuaustrieb der Knollen. Es gibt
zahlreiche Sorten, so auch Topinambur mit rötlichen Knollen.
Der Geschmack der Knollen ist süßlich. Topinambur sollte jedoch nicht mit der bekannteren
Süßkartoffel (Ipomoea batatas) verwechselt werden. Die Knollen können sowohl roh in
Salaten als auch in Salzwasser gekocht verzehrt werden. Der Topinambur ist deutlich
kalorienärmer als die Kartoffel und enthält eine große Fülle an Vitaminen, Mineralien,
Spurenelementen sowie Inulin. Auch die Gehalte an den Mineralstoffen Eisen, Kalium und
Kalzium sind im Vergleich zur Kartoffel deutlich höher. Topinambur empfiehlt sich mit all
diesen Eigenschaften auch hervorragend als Diabetikernahrung. Das in der Pflanze reichlich
vorhandene Inulin fördert wesentlich die Darmgesundheit. Diese Inhaltsstoffe der Knolle
neutralisieren Darmgifte und beugen ernsten Erkrankungen des Darms somit vor.
Der Topinambur ist eine mehrjährige und bei uns ausgesprochen winterharte Pflanze. Eigene
Erfahrungen zeigen darüber hinaus, dass die Pflanze ohne jegliche Pflege selbst die extremen
Dürrejahre 2018 und 2019 gut überstanden hat. Bei optimaler Versorgung mit Feuchtigkeit
und Nährstoffen erreicht der Topinambur schnell eine stattliche Wuchshöhe von bis zu drei
Metern. Er ist mehrjährig und absolut winterhart. Eigene Beobachtungen zeigen, dass die
Pflanze ohne jegliche Pflege selbst die vergangenen extremen Dürrejahre 2018 und 2019
problemlos überstanden hat. Die Stängel stehen in dichten Bündeln zusammen und eignen
sich optimal als pflanzlicher Sichtschutz während der Sommermonate. Seine zahlreichen
sonnengelben Blüten machen ihn zudem zu einer schön anzuschauenden Zierpflanze.
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