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Monatsrückblick April 2021
Der Monat April war gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 wesentlich zu kalt. Mit
einem Monatsmittelwert von 6,2°C war es der kälteste Aprilmonat bei uns seit 1980 (-1.8
Grad Abweichung). Besonders in der letzten Aprildekade traten in Verbindung mit einer
anhaltend sehr kalten Nordströmung zahlreiche Frosttage auf (Abb.1). Aufgrund der
Wetterlagenkonstellation (oft blockierende Wetterlagen) gerieten wir dabei häufig in den
direkten Zustrom arktischer oder skandinavischer Kaltluft.
Es wurden 135 Sonnenstunden registriert, ein Minus von 11 Stunden.
Die Summe aller Einzelmessungen des Niederschlags erreichte im April in Coswig 27,1 mm.
Damit entsprach die Monatssumme nur 56 % des Normalwertes für April. Wir registrierten
somit einen deutlich zu trockenen zweiten Frühlingsmonat. Aufgrund der relativ niedrigen
Temperaturen trocknete der Oberboden dennoch nicht in dem Maße aus, wie in den sehr
warmen Aprilmonaten der vergangenen Jahre. Die außergewöhnliche Dürre des
Gesamtbodens (aufgrund der immer noch stark ausgetrockneten tieferen Bodenschichten)
blieb in unserer Region andererseits unverändert bestehen.
Die im Januar in verschiedenen Medien veröffentlichte Langfristvorhersage für den April
2021 ging übrigens von einem überdurchschnittlich warmen April bei uns aus. Mit diesem
Beispiel soll auf die grundsätzliche Unzulänglichkeit dieser Art von Wetterprognosen
hingewiesen werden. Sie sind weitestgehend unseriös, da sie von der wissenschaftlichen
Seite her nicht ausreichend untermauert werden können.
Hinweis: Für die Bewertung der längerfristigen Klimaentwicklung werden wir im Einklang mit
dem Deutschen Wetterdienst die Referenzperiode 1961 bis 1990 beibehalten. Die neue
(ebenfalls 30-jährige) Referenzperiode 1991-2020 spiegelt bereits die markante globale bzw.
regionale Erwärmung zu stark wider. So betrug die Temperaturabweichung des vergangenen
April zur Referenzperiode 1961-1990 moderate -1.8 Grad; zur Referenzperiode 1991-2020
jedoch -3.5 Grad. Das bedeutet, dass der April in den vergangenen 30 Jahren in unserer
Region im Mittel gegenüber 1961-1990 um 1.7 Grad wärmer geworden ist. Ein
außerordentlich starker Anstieg mit unübersehbar negativen Konsequenzen in der jüngsten
Vergangenheit.
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